Direkt im Zusammenhang mit dem vorbeugenden Luftschutz wurde auch die Brandbekämpfung neu durchorganisiert. Im personellen Bereich griff vor allem das Gesetz
über das Feuerlöschwesen vom 23. November 1938. Es regelte den Aufbau von Feuerschutzpolizei (einer Art Hilfspolizei) und den bisherigen Feuerwehren.
Im Falle eines Luftkriegs wurde mit dem Zusammenbruch der herkömmlichen Löschwasserversorgung gerechnet. Daher wurden natürliche und künstliche Wasservorräte
auf ihre Brauchbarkeit als Löschwasserentnahmestellen untersucht. Für die Herrichtung und Unterhaltung öffentlicher Löschwasserentnahmestellen kam das Reich auf.
Dabei mussten folgende Bedingungen erfüllt werden: Die Mindesttiefe an der Entnahmestelle musste 40 cm betragen. Es musste eine befestigte, mindestens
3 Meter breite Anfahrtmöglichkeit bestehen. Die Saughöhe durfte 7 m nicht überschreiten.
Je nach Wassermenge und Art des Behälters unterschied man folgende Entnahmestellen:
Wasserläufe / Kanäle |
Geforderte Förder-Mindestmenge: 1500 Liter Wasser pro Minute |
Gewässer | Anzahl der Entnahmestellen |
Okerumflutgräben | 31 |
Neustadtmühlengraben | 23 |
Bosselgraben | 2 |
Wendenmühlengraben | 10 |
Burgmühlengraben | 22 |
Schunter | 3 |
Mittelriede/Wabe | 11 |
Regenwasserkanäle | 26 |
unterirdische Zisternen |
Mindest-Fassungsvermögen: nicht unter 100 Kubikmetern |
Ort | Fassungsvermögen in m³ |
Altstadtring/Broitzemer Straße | 500 |
Amalienplatz | 500 |
Andreeplatz | 500 |
Bienroder Weg | 500 |
Brüdernkirche | 280 |
Campestraße | 500 |
Frankfurter Straße/Fabrikstraße | 800 |
Hannoversche Straße/Saarstraße | 800 |
Katharinenkirche | 500 |
Kohlmarkt | 500 |
Ludwigstraße | 500 |
Martinikirche | 500 |
Paulikirche | 375 |
Richard-Wagner-Platz | 500 |
Rudolfplatz | 500 |
Saarplatz | 500 |
Auf Industrie- und Kasernengeländen befanden sich noch weitere 28 Zisternen zwischen 25 und 200 Kubikmetern Fassungsvermögen. |
Feuerlöschteiche |
Mindest-Fassungsvermögen: nicht unter 200 Kubikmetern |
Ort | Fassungsvermögen in m³ |
Bunker Madamenweg | 1200 |
Bunsenstraße | 500 |
Burgundenplatz | 1200 |
Friedrichplatz | 1100 |
Hermannstraße | 1200 |
Kant-Hochschule | 800 |
Karrenkamp | 1200 |
Leonhardplatz | 1200 |
Madamenweg 71 | 800 |
Magnikirche | 1600 |
Neukirchener Straße | 1200 |
Prinz-Albrecht-Park | 2400 |
Salzdahlumer Straße | 1100 |
Schloßplatz | 1450 |
Spohrplatz | 850 |
Taubenstraße | 500 |
Auf Krankenhaus-, Industrie- und Kasernengeländen befanden sich weitere 61 Becken und Teiche zwischen
20 und 1300 Kubikmetern Fassungsvermögen. Auch die natürlichen Teiche wie Kreuzteich, Raffteich und Lünischteich waren als Wasserentnahmestellen geeignet. |
Brunnen |
Soll-Fördermenge: 1 m³/Min. |
Ort | Leistung in m³/Std. |
Ackerhof | 60 |
Dorfstraße (Ölper) | 40 |
Gifhorner Straße | 40 |
Große Straße (Lehndorf) | 40 |
Hansastraße (Rühme) | 40 |
Jödebrunnen | unerschöpflich |
Kralenriede | 40 |
Osterbergstraße (Rühme) | 40 |
Wilhelmstraße | 60 |
Zum Wiesengrunde | 40 |
Auf Industriegeländen befanden sich noch 30 Brunnen mit 11-70 Kubikmetern Leistung pro Stunde. |
Alle Angaben aus:
Der rote Hahn über Braunschweig.